Mit Heft 7 ist der erste Handlungsbogen von Matt Eagle beendet worden und der Adler fand einen neuen Host im TheNextArt Verlag. Dort erschien zum Comicsalon Erlangen das „Matt Eagle Spezial Nr. 1“, das zwei zuvor in VHS-Hüllen veröffentlichte Kurzgeschichten enthielt. Nun ist es aber Zeit für das „wirkliche“ erste Heft, Zeit für „Die Adler der Apokalypse“.
Die Entstehungsgeschichte des neuen Handlungsbogens begann etwas holprig. Vor ein paar Jahren fragte mich Chris, Verleger von Plem Plem Productions, ob ich nicht Lust hätte, zum Gratis Comic Tag ein Umsonst-Heft beizusteuern. Ich hatte! Wie aus dem Nichts schoss mir die Idee eines Prequels durch den Kopf, in dem ich die Entstehungsgeschichte unseres Helden näher beleuchten wollte. Das ganze wollte ich in den 60er Jahren im Dschungel von Vietnam spielen lassen und dabei jede Menge (Anti-) Kriegsfilme zitieren. Leider hatten die Organisatoren des Gratis Comic Tages da so überhaupt keine Lust drauf (um ehrlich zu sein, machten die schon beim Namen „Matt Eagle“ zu, ich brauchte die Idee gar nicht erst vorstellen). Und somit war ich wieder draußen, bevor ich drin war.
Trotzdem ließ mich die Geschichte nicht los und bietet sich als Neustart beim neuen Verlag geradezu an. Allerdings wurden aus einem Heft nun zwei und aus „Gratis“ nun „6 Eur0“ (je Heft). Aber ich denke, der Gegenwert stimmt! Zur „Vorbereitung“ schmiss ich nun die ganze „Vietnam-Abteilung“ meiner Videothek in den Player: Den bekannten Filmen wie „Platoon“, „Apocalypse Now“, „Full Metal Jacket“ folgten dann etwas unbekanntere wie „Hamburger Hill“, „Die Verdammten des Krieges“ oder „Bat 21“ und Italo-Heulern wie „Die Jäger der Apokalypse“, „Im Wendekreis des Söldners“ oder „Cobra Force“ rundeten den bunten Strauss an bleihaltiger Unterhaltung ab. Wohlgemerkt: Diese Liste ist nur beispielhaft und bildet nur einen Bruchteil dessen ab, was ich mir zu Gemüte geführt gabe. Da gibt es noch viel, viel mehr…
Gleichzeitig nahm ich den Neustart der Serie zum Anlass, um die ein oder andere Stelle noch etwas zu optimieren:
- Die Cover-Illustration: Nach sieben Ausgaben hat der vorherige Cover-Künstler Stefan Sombetzki seinen Soll mehr als erfüllt. Ursprünglich heuerte er für sechs Cover an, war aber so lieb, auch noch für ein Cover länger mit an Bord zu bleiben (das Heft Nr. 6 hatte ich eigentlich nicht geplant und mich recht kurzfristig für diesen Einschub entschieden – vor dem Hintergrund von „Sie leben“ macht es aber absolut Sinn). An dieser Stelle noch einmal DANKE, Stefan!!! Übernommen hat ab dem „Spezial Nr. 1“ der nicht minder begabte Thomas „Tomppa“ Leopold, dessen eigene Heftserien „Der Engel“ sowie „The Counselor“ ich euch sehr ans Herz lege (beide ebenfalls im TheNextArt Verlag.
- Das Logo: Das Matt Eagle-Logo versprüht herrlich den Charme der 80er Jahre, und so sollte es auch bleiben. Allerdings ist es auch ziemlich raumgreifend uns sehr statisch. Ich habe es nun weniger hoch, etwas dynamisch und einen Hauch lesbarer gestaltet, ohne den Gesamteindruck aufzugeben. Wäre es euch aufgefallen?
- Das Cover-Layout: Das alte Layout basierte auf der Gestaltung 80er Jahre Videokassettenhüllen von Marketing-Film – oben Zierstreifen und Logo, darunter Plakatmotiv und darunter der Abbinder mit den Logos. Auch das habe ich mit Fingerspitzengefühl überarbeitet. An der Aufteilung hat sich nicht groß was verändert, ich habe aber den Teil mit dem Bildmotiv in der Mitte deutlich vergrößert (wofür ich auch das in der Höhe reduzierte Matt Eagle-Logo benötigte). Im Gegensatz zur alten Heftserie, bei der sich die Hintergrundfarbe je Heft veränderte, bleibt es jetzt durchgängig blau. Ich hatte mich damals ein wenir in die Farbigkeit reinquatschen lassen, weil man von Verlagsseite der Meinung war, dass dadurch die Hefte besser von einander zu unterscheiden sind. Das mochte zwar stimmen, für mich torpedierte es aber ein wenig die VHS_hüllen-Optik (und ich denke, dass dieses Problem durch die Vergrößerung des Plakatmotivs nicht mehr existieren dürfte). Obendrein fügte ich noch jede Menge Schmutz und Knicke ein, denn so ein Cover soll ja auch schön abgegriffen aussehen.
- Die Farbgebung: Bisher wurde bei Matt Eagle die Farbe aus einer reduzierten Farbpalette im Vollton unter die Schwarz-Weiß-Zeichnung gelegt und im Anschluss mit dem Photoshop-Filter „Farbraster“ behandelt. Diesem Prozess wollte ich ein wenig mehr Liebe angedeihen lassen und habe die Farbe nun so aufgebaut, wie man sie in der Farbgebung der 80er Jahre kennt: Einzeln als Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz gerastert angelegt und dann in einander multipliziert. Das dauert zwar viermal länger als der alte Prozess, sieht dafür aber geiler aus. Oder zumindest authentischer.
- Sprechblasen-Schrift: Ich mag nach wie vor die in den alten Heften verwendete Schrift. Sie ist so herrlich Old School und angenehm „unfancy“, leider aber auch ein wenig statisch und unflexibel. Ich trennte mich schweren Herzens von ihr und ersetzte sie durch einen Font, der ein wenig dynamischer und anpassbarer ist , sich aber dennoch wunderbar in die Gesamtoptik einfügt.
Es haben sich noch ein, zwei andere Dinge geändert aber im Großen und Ganzen war es das.
Ich hatte auf jeden Fall mächtig viel Spaß, dem ollen Matt Eagle ein paar Falten aus dem Sack zu schütteln und freue mich sehr darüber, dass der Adler weiter segelt! Das neue Heft kommt im Dezember 2024 raus und kann dann beim TheNextArt Verlag oder bei mir hier auf der Website erworben werden. Oder aber ihr stattet mir im kommenden Jahr einen Besuch auf der ein oder anderen von mir frequentierten Comic-Veranstaltung ab. Gemeinsam lassen wir den Adler fliegen!