Ich schlenderte über den Comicsalon Erlangen und ließ mich ein wenig durch die Halle mit den Independent Comics treiben. Plötzlich blieb mein Blick an einem Cover hängen: Weißer Hintergrund, roter Blutfleck, eine Leiche. Davor ein sichtlich entspannter Herr im Smoking, in der einen Hand eine mit Schalldämpfer bewehrte Waffe und in der anderen eine dampfende Tasse Kaffee. I love my Job!
Ich griff mir die Ausgabe, sie gefiel mir. „Gestatten, Mr. Kill„. Schnell kam ich mit dem Autor dieses Heftes ins Gespräch. Henning, ein hünenhafter Bartträger, der, ganz der Comic, einen Smoking trug. Mit einem „Das ist wie für mich gemacht“ versuchte ich, meiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen und drückte ihm noch schnell ein Heftchen mit meinen Arbeiten in die Hand.
Gute zwei Jahre nach diesem denkwürdigen Treffen habe ich soeben die letzte Seite von „Mr. Kill #3“ zu Ende gezeichnet. Hinter mir liegen 3 Monate Vollgas, in denen ich gelacht, geweint und geflucht habe! Am Ende wurden es 24 Seiten, auf die ich sehr, sehr stolz bin. Henning hat ein tolles Script abgeliefert und mich dazu gebracht, das Letzte aus mir heraus zu holen – furchtbar kniffelige Perspektiven inbegriffen! Und massenhaft Rollstühle. ROLLSTÜHLE!!!
Nun liegt die Arbeit hinter mir, Mr. Kill und ich werden uns erst in zwei Jahren wiedersehen. Ich werde ihn vermissen!
Bis dahin, Mr. Kill!